Wiesbaden. Die Frauen Union Hessen (FU) spricht sich gegen die Pläne von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) aus, das Elterngeld für Bezieher von hohen Einkommen komplett zu streichen. „Eine Einkommensgrenze ist hier grundsätzlich falsch. Das Elterngeld ist ja an sich schon gedeckelt. Statt bei der Förderung junger Familien zu sparen, hätte man das Elterngeld eher erhöhen müssen“, sagt Diana Stolz, Landesvorsitzende der FU Hessen.

Daher sei der Plan der Bundesministerin ein Schritt in die falsche Richtung. Das Elterngeld ist seit seiner Einführung trotz Inflation noch nie angehoben worden.

Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP in Berlin hat wieder einen neuen Konflikt geschaffen. Kritikpunkt ist das Vorhaben von Paus, die Einkommensgrenzen beim Elterngeld zu senken und damit den Kreis der Elterngeldberechtigten zu verkleinern. Von aktuell 300.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen für Paare soll die Grenze auf 150.000 Euro gesenkt werden.

Die stellvertretende Landesvorsitzende Sara Steinhardt erklärt: „Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der sich Männer und Frauen nicht zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen. Dafür braucht es aber eine Familienpolitik, die Eltern aktiv bei der Entscheidung für ein Kind unterstützt. Frau Paus macht hier aber nun das Gegenteil!“

Es ginge, so die Vertreterinnen der Frauen Union, nicht darum, ob Familien mit hohem Jahreseinkommen auch ohne die finanzielle Förderung durch den Staat das erste Jahr mit Baby durchstehen, sondern um ein grundsätzliches Signal an junge Paare.

„Jetzt will man wieder einen deutlichen Schritt in der Gleichberechtigung zurückgehen und würde vereiteln, dass gerade auch gut qualifizierte Frauen ihre Eigenständigkeit wahren", sagt FU-Landesvorsitzende Diana Stolz. „Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell, weil es bei der Familiengründung unterstützt und inzwischen auch immer mehr Väter für die Kinder eine Auszeit vom Beruf nehmen und diese somit zwischen beiden Partnern aufgeteilt wird.“

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